Dienstag, 28. Juni 2011

Balestrand

Nach Aurland gings weiter nach Balestrand. Dieses Dörfchen liegt ebenfalls am Sognefjorden. Hier wohnte ich bei Margunn. Wir machten zusammen einen Spaziergang durchs Dorf. Sie erzählte mir vieles, unter anderem auch, dass in Balestrand einige Häuser im "Schweizer Stil" gebaut wurden. Und die sehen echt chic aus! In so einem Schweizer Haus würde ich auch gerne wohnen...

Ein Haus im "Schweizer Stil"
Balestrand
Margunn und ich

Am nächsten Tag machte ich einen gemütlichen Spaziergang auf den Hausberg und genoss trotz dem trüben Wetter die Aussicht über den Sognefjorden.


Zum St.Hans waren wir bei Margunns Freunden zu Kaffee und Kuchen eingeladen. St.Hans wird am 23. Juni gefeiert und hat etwas mit Johannes dem Täufer zu tun. Mehr konnten mir aber auch die Norweger nicht dazu sagen.

Nach zwei Tagen in Balestrand fuhr ich mit dem Boot durch den Sognefjorden nach Bergen. Von dort aus flog ich am nächsten Tag nach Tromsø. Hier bin ich im ewigen Tageslicht angekommen. Nächte gibt es keine mehr, die Sonne scheint 24 Stunden. Ich verbringe hier zwei Wochen auf einer Farm. Mehr darüber berichte ich bald.

Und schon bald werde ich David in Tromsø treffen ♥

Donnerstag, 23. Juni 2011

Aurland

Mein nächstes Ziel war Aurland, ein kleines Dorf, das an einem Seitenarm des Sognefjorden liegt. Ich habe so oft gehört, dass der Sognefjord eine der schönsten Gegenden Norwegens sei. Aber was ich hier gesehen habe, hat all meine Vorstellungen und Erwartungen übertroffen. Bereits die Busfahrt nach Aurland war im letzten Abschnitt ein Erlebnis. Schmale Täler, steile Felswände, unzählige Wasserfälle.

Ich durfte bei Markus CouchSurfen. Nach meiner Ankunft in Aurland zauberte er ein leckeres Rentiergeschnetzeltes zum Abendessen. Anschliessend gabs gleich noch etwas Sightseeing. Wir fuhren zu einer Aussichtsplattform hoch über Aurland.

Der Aurlandsfjorden

Markus und ich gingen zusammen auf eine lange Wanderung. Auch hier erwischten wir perfektes Wanderwetter. Die Landschaft ist so unglaublich vielseitig mit unendlich vielen wunderschönen Orten zum Verweilen und Staunen. Die Bilder können die Schönheit nur andeuten. Das muss man selber sehen, erleben, hören, spüren, riechen. Einfach traumhaft!
Trotzdem möchte ich euch ein paar Eindrücke nicht vorenthalten:

Markus nach ca, 1000 Höhenmetern Aufstieg
Der Blick ins Tal
einer von unzähligen Wasserfällen
durch den Jungle
eine Almhütte unterwegs
beim Füsse baden nach 26km wandern
Der Aufenthalt in Aurland war ein unvergessliches Erlebnis! Meine Beine sind jetzt zwar mächtig müde und die Blasen an den Füssen schmerzen. Aber das nehme ich gerne in kauf für einen perfekten Tag wie diesen.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Bryne und Preikestolen

Da es wegen meiner etwas eiligen Abreise aus Bryne vor zwei Monaten nicht mehr gereicht hat, den Preikestolen zu erklimmen, musste ich dies unbedingt nachholen. Ich beschloss, nochmals nach Bryne zu reisen, ein paar Tage dort zu verbringen, und hoffentlich gutes Wetter zu erwischen, um meinen Plan umzusetzen.
Ich durfte einige Tage bei Maria wohnen, die ich kennengelernt hatte, bevor ich aus Bryne abreiste. Es fühlte sich fast an, wie "nach Hause kommen", als ich mit dem Zug in Bryne einfuhr und bekannte Gesichter begrüssen durfte.

Maria beim Spazieren mit Lukas
Ich nutzte die Gelegenheit auch um Anastasyia und Anne wieder zu sehen.

Anastasyia, Anne Helene und ich

Es war ein perfekter Tag, mit wunderschönem Wetter, um auf den Preikestolen zu wandern. Da niemand von meinen Freunden aus Bryne Zeit hatte, mich zu begleiten, machte ich mich allein auf den Weg. Wobei...


...so ganz alleine war ich dann doch nicht. Ich musste feststellen, dass die Touri-Saison nun definitiv begonnen hat. Teilweise im Gänsemarsch eingereiht mit viel zu vielen anderen Touristen stieg ich den steinigen Weg hoch. Ich hatte mir das schon etwas gemütlicher vorgestellt. Aber ja, nun war ich ja da, also fand ich mich mit der Situation ab. 
Nach zwei Stunden steilem Aufstieg gabs endlich die Belohnung: Die wunderschöne Aussicht über den Lysefjorden. Mit Mam und Rainer bin ich vor einigen Wochen mit dem Schiff da unten durch den Fjord bis nach Lysebotn und wieder zurück gefahren.


Der Preikestolen, der berühmteste Fels Norwegens, hat mich mit seinen 600m Höhe und seinen senkrecht abfallenden Wänden auch sehr beeindruckt. Meine Höhenangst habe ich hier jedoch überraschenderweise kaum gespürt. Ich hab mich auf dem Fels sehr sicher gefühlt und es sogar gewagt, auf dem Bauch liegend über die Felskante hinunter zu schauen.




Mit Maria und Doreen machte ich am nächsten Tag eine etwas kleinere Wanderung auf den höchsten Gipfel von Jaeren. Der befindet sich auf ca. 400 Metern Höhe.

Maria und Doreen
Ich habs sehr genossen, nochmals nach Bryne zu kommen. Es ist schön, einen bekannten Ort zu besuchen und nette Leute wieder zu sehen.


Freitag, 17. Juni 2011

Gaustatoppen

Ich erwischte den perfekten Tag, um auf den Gaustatoppen zu wandern. Saphira, die ich am Gartenfest kennen gelernt hatte, begleitete mich. Der Gaustatoppen ist mit 1883 Metern der höchste Berg der Telemark. Eigentlich ist es kein Berg, sondern ein riesiger Geröllhaufen, lose aufeinander liegende Steine. Kahl, keine Pflanzen und Tiere, daher ist der Berg an sich und der Aufstieg nicht besonders schön. Dafür aber die Aussicht, die sich vom Gipfel bietet, der absolute Oberhammer!

der Gaustatoppen
der steinige Aufstieg
der rutschige Abschnitt
die erste Etappe ist geschafft!
Das Panorama Richtung Südosten

die Kletterpartie über den Grat
Saphira auf dem Gipfel :-)
als Belohnung die Aussicht Richtung Nordwest.

Austbygda

Ein Sonnenuntergang auf Arstun

Als Dankeschön für meine Hilfe auf Arstun zauberte Erandi eine Torte für uns.


Ivana, Stefan und ich

Vielen Dank Erandi und Kåre! Ich habe die kurze Zeit bei euch sehr genossen!

Ich reiste weiter nach Austbydga, eine kleine Ortschaft mitten in der Telemark. Irdi, die ich per CouchSurfing im Internet kontaktiert hatte, war so nett, mich ein paar Tage bei ihr aufzunehmen. Da ich in Oslo genau die Rushhour erwischte, hatte mein Bus 1,5 Stunden Verspätung, als ich in Kongsberg ankamen. Der Anschlussbus konnte natürlich nicht auf mich warten. Und in Norwegen sind die öffentlichen Verkehrsmittel nicht gerade oft verfügbar, da ist man schon recht aufgeschmissen, wenn man einen Bus verpasst... Ich war glücklicherweise nicht die einzige, die in diese Richtung weiterfahren musste. Der Buschauffeur organisierte für uns ein Taxi, welches uns weiter bis nach Austbygda fuhr. Nun war da jedoch noch ein anderes Problem. Ich hatte Verspätung und informierte Irdi per SMS, dass sie mich später abholen soll. Aber leider war genau an diesem Tag auch das Mobilnetz unterbrochen und sie konnte meine SMS gar nicht empfangen. Ich war nun schon ein bisschen besorgt, denn Irdi wohnt etwa 10km von der Bushaltestelle entfernt. Die Leute, die mit mir das Taxi teilten, wollten mir helfen, Irdis Vater ausfindig zu machen und die Telefonnummer vom Haustelefon herauszufinden. Aber auch das hat nicht geklappt. Ich blieb jedoch zuversichtlich. Und glücklicherweise hat es Irdi dann irgendwann geschafft, mich anzurufen und kam mich abholen. Ich war also gerettet und musste nicht irgendwo mitten im Nirgendwo übernachten.

Irdi wohnt mit ihren Eltern auf einem Bauernhof, weit abgelegen. Ein wunderschöner Ort! Ich durfte auswählen zwischen schlafen im Tipi, schlafen im Pferdewagen oder schlafen im Haus. Ich habe mich für den Pferdewagen entschieden. Das war echt gemütlich!



Irdi
Der Wasserfall nahe Irdis Haus und der Blick ins Tal.
Bei Irdis Nachbarn war über Pfingsten ein Fest. Freunde und Freunde von Freunden waren eingeladen, so durfte auch ich mitgehen. Eine Gartenparty für jedermann.
die Party
Rupert, Irdis Vater, sorgte für den musikalischen Teil und gab eine Kostprobe von seinen eigens komponierten Liedern.
Ein Christbaum wurde verbrannt, den Grund habe ich irgendwie nicht mitbekommen.
Ein Wettbewerb im Wikingeraxt werfen
Es war ein schönes Fest, ich hatte viele tolle Begegnungen und musste etwa 20mal erklären, wie CouchSurfing funktioniert :-) 





Donnerstag, 9. Juni 2011

Arstun

Arstun ist der Name der Farm, auf der ich nun schon seit 10 Tagen lebe und arbeite. Kåre und Erandi betreiben hier eine biologische Farm, mit einem riesigen Gewächshaus und einem riesigen Garten.


Das weisse Haus ist das Wohnhaus der Familie. Im kleinen Häuschen befindet sich die Küche und ein Wohnzimmer für die vielen Helfer hier. Wir waren sechs Leute, als ich ankam, momentan sind wir nur noch zu dritt. Die Leute kommen und gehen hier relativ fleissig. Wir sind in verschiednen Hütten, Zimmern und Wohnwagen untergebracht. Anfangs habe ich in einem Wohnwagen gewohnt. Als jedoch eine Hütte frei wurde, bin ich umgezogen. ...ziemlich komfortabel!

in der Hütte
Ein Blick ins Gewächshaus. Hier findet man alles, was man sich vorstellen kann. Tomaten, Zucchini, verschiedenste Salate, Mais, Chilli, Koriander und und und...

Die Hauptarbeit während der letzten Woche bestand darin, die Pflanzen, welche im Gewächshaus schön kräftig herangewachsen sind, in den Garten umzupflanzen. Ausserdem haben wir ständig neue Samen gesät und die Sprösslinge umgetopft. Auf dem Programm stand täglich "Transplanting". Eine sehr ruhige und schöne Arbeit! Ich habe vieles gelernt über Pflanzen. Vielleicht schaffe ich es dann auch, mich etwas besser um meine Pflanzen zu Hause zu kümmern! :-)


Auch werden hier viele verschiedene Tiere gehalten. Zwei Milchkühe, die jeden Tag gemolken werden müssen. - von Hand!!!!! Das ist echt krass harte Arbeit. Dagegen waren die 20 Milchkühe in Njågarden echt einfach zu managen mit den Melkmaschinen. Hier melken wir zweimal pro Tag während einer Stunde und kriegen jedes Mal ungefähr 4-5 Liter Milch. Da gings in Njågarden anders zu und her. In einer Stunde wurden 20 Kühe gemolken und jede gab ca. 12 - 20 Liter Milch. Das war irgendwie produktiver...
Aber hier brauchen wir die Milch nur für uns. Ivana, die auch hier arbeitet, macht regelmässig Käse und Joghurt.

Hier leben auch vier junge Bullen, welche heute für mich Foto regelrecht posiert haben.



Ausserdem leben hier Schafe, Pferde, Enten, Kaninchen, ein Hund und Bienen.

Mit Fran und Jo, ein britisches Paar, welches nach Norwegen auswandert, habe ich oft meine Freizeit verbracht.

Fran und Jo beim Artischocken schlemmen auf einer Wanderung

Fran
Jo beim Banjo spielen
Bobby und ich auf der Wanderung
Ein Highlight auf Arstun war das Öffnen des Bienenhauses. Die männlichen Larven sollen entfernt werden, damit es wieder mehr Platz gibt. Kåre erzeugt Rauch in einem Behälter, um die Bienen abzulenken, während er das Bienenhaus öffnet. Mit echter und mit imporvisierter Schutzkleidung wagen sich Kåre, Stefan und Fran in die Nähe des Bienenhauses. Ich hab mich entschieden, das Geschehen vom Inneren des Gewächshauses zu beobachten. ...in Sicherheit!

Kåre bereitet sich vor.
Fran in semiprofessoneller Imkerkleidung :-)
Stefan und Fran
Die Zeit in Norwegen vergeht so schnell. Schon morgen werde ich mich hier verabschieden um noch die Orte zu besuchen, die ich noch nicht sehen konnte. Die Liste ist noch lang, die Vorfreude gross. Ich hoffe auf gutes Wetter für schöne Wanderungen :-)

Ganz liebe Grüsse!